Für viele Unternehmen spielt der eigene Fuhrpark eine entscheidende Rolle in den täglichen Betriebsabläufen, denn er stellt die Mitarbeitermobilität sicher, ermöglicht den Transport von Waren oder die Ausübung von Dienstleistungen. Eine effiziente Steuerung des Fuhrparks ist daher umso wichtiger, um die Profitabilität zu verbessern und Geschäftsziele zu erreichen. Welche Arten von Fuhrparks existieren und mit welchen Herausforderungen sich Fuhrparkmanager beschäftigen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhalt
- Was ist ein Fuhrpark?
- Welche Arten von Fuhrparks gibt es?
- Welche Fuhrpark Aufgaben gibt es?
- Welche Herausforderungen exitieren im Fuhrpark?
- Welche Rolle spielen Technologien im Fuhrpark?
- Digitaler Fuhrpark: Wie kann eine Fuhrparksoftware bei der Verwaltung unterstützen?
- Woraus setzen sich die Fuhrpark Kosten zusammen?
- Fuhrpark und Versicherung: Wie werden Firmenfahrzeuge ausreichend abgesichert?
- Wie sieht die Zukunft im Fuhrpark aus?
Was ist ein Fuhrpark?
Bei einem Fuhrpark handelt es sich um eine Sammlung von Fahrzeugen, die Unternehmen für verschiedene Zwecke einsetzen, beispielsweise für den Transport von Gütern oder die Durchführung von Dienstleistungen. Ein Fuhrpark kann aus Dienstwagen, Poolfahrzeugen, Nutzfahrzeugen, Lkw und anderen Spezialfahrzeugen bestehen, je nachdem, welche betrieblichen Anforderungen es gibt. Auch Diensträder können Teil des Mobilitätskonzeptes im Fuhrpark sein.
Nicht immer verfügen die Fahrzeuge im Fuhrpark über eine Straßenzulassung. Einige Nutzfahrzeuge, wie Gabelstapler oder Bagger werden beispielsweise ausschließlich für Fahrten innerhalb des Betriebsgelände genutzt.
Welche Arten von Fuhrparks gibt es?
Es existieren unterschiedliche Fuhrpark Arten. Generell unterscheidet man zwischen:
- Unternehmensfuhrpark: Solch eine Flotte besteht aus Fahrzeugen, Unternehmen für geschäftliche Zwecke nutzen. Dazu gehören neben Personenwagen auch Lieferwagen, Lkw und Spezialfahrzeuge für den Transport von Waren oder Ausrüstung.
- Kommunaler Fuhrpark: Kommunale und lokale Behörden setzen Fahrzeuge für unterschiedliche öffentliche Dienstleistungen ein. Dort sind sie für die Aufrechterhaltung der kommunalen Infrastruktur und Dienste unerlässlich. Dies umfasst z.B. Kehrmaschinen, Schneepflüge und Müllwagen, aber auch Feuerwehrfahrzeuge und Rettungswagen für Notfalleinsätze.
- Transport- und Logistikfuhrpark: Unternehmen, die in der Logistik- oder Lieferbranche tätig sind, beitreiben Fuhrparks, die hauptsächlich aus größeren Fahrzeugen wie Sattelschleppern und Lkw bestehen. Diese kommen für den Transport von Gütern über weite Strecken zum Einsatz.
- Mietfahrzeug-Fuhrpark: Autovermietungen besitzen oft große Fuhrparks bestehend aus verschiedenen Fahrzeugtypen, die vermietet werden.
- Öffentliches Verkehrswesen: Die Flotten des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs setzen sich aus Bussen, Straßenbahnen und Zügen zusammen und dienen dem Personentransport.
Welche Fuhrpark Aufgaben gibt es?
Für die Koordination des Fuhrparks ist in der Regel das Fuhrparkmanagement bzw. die Fuhrparkleitung verantwortlich. Die damit verbundenen Fuhrparkmanagement Aufgaben sind sehr vielseitig: Neben der Beschaffung weiterer Fahrzeuge und der Wahl des passenden Finanzierungsmodells, müssen Fuhrparkverantwortliche sicherstellen, dass alle Fahrzeuge verkehrssicher und betriebsbereit sind. Dazu gehören regelmäßige Wartungen und Inspektionen sowie der richtige Versicherungsschutz.
Ziel ist es, die effiziente Nutzung der Fahrzeuge sicherzustellen und die betrieblichen Anforderungen zu erfüllen. Zu den wichtigsten Fuhrpark Aufgaben gehören unter anderem:
- Beschaffung und Auswahl von Fahrzeugen, die den betrieblichen Anforderungen, dem Budget und den Umweltzielen des Unternehmens entsprechen
- Organisation von regelmäßigen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie notwendiger Reparaturen, um die Fahrzeuge sicher und funktionsfähig zu halten
- Überwachung und Kontrolle der Betriebskosten, zu denen beispielsweise Treibstoffausgaben und Kosten für Versicherungen, Reparaturen und Serviceverträge gehören
- Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, wie z.B. der regelmäßigen Führerscheinkontrolle, der Fahrerunterweisung nach UVV oder von notwendigen Versicherungsanforderungen
- Abwicklung von Schäden sowie die Kommunikation mit Versicherungen und, falls notwendig, die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen
- Erfassung und Verarbeitung von Daten, um Berichte zu generieren und Entscheidungen auf Grundlage von Datenanalysen zu treffen
Digitale Halterhaftung
Mit der elektronischen Führerscheinkontrolle von Carano scannen Fahrer ihre Fahrerlaubnis bequem per Smartphone-App. Alle Kontrollen werden lückenlos dokumentiert.
Welche Herausforderungen existieren im Fuhrpark?
Schnell wird klar, die Steuerung einer Flotte erfordert strategische Weitsicht und eine gut durchdachte Organisation. Denn als eine der größten Kostenstellen im Unternehmen, ist eine effiziente Verwaltung unerlässlich. Fuhrparkmanager sehen sich daher meist mit diesen Herausforderungen konfrontiert:
- Kostenmanagement: Fuhrparkmanager müssen die Betriebskosten, einschließlich Kraftstoff, Wartung, Reparaturen und Versicherung, kontinuierlich kontrollieren. Hohe Kraftstoffpreise und unvorhergesehene Reparaturkosten können das Budget stark belasten.
- Fahrzeugwartungen und -instandhaltung: Die Fahrzeuge im Fuhrpark müssen regelmäßig gewartet werden, um Ausfallzeiten und teure Reparaturen zu vermeiden und die Lebensdauert der Fahrzeuge zu erhöhen.
- Gesetzliche Vorschriften einhalten: Im Fuhrpark gibt es zahlreiche gesetzliche Vorschriften zu beachten. Dazu zählen beispielsweise die Halterhaftungpflichten, Emissionsstandards oder Arbeitszeitregelungen.
- Umweltauswirkungen: Mit dem steigenden Druck, die Umweltauswirkungen zu reduzieren, legen viele Unternehmen Nachhaltigkeitsziele für die betriebseigene Flotte fest. Ein nachhaltiges Fuhrparkmanagement soll die Emissionen reduzieren und alternative Antriebstechnologien wie E-Mobilität fördern.
- Fahrerverwaltung und -schulung: Die Fahrer müssen, im Rahmen einer UVV-Fahrerunterweisung, regelmäßig im sicheren Umgang mit den Firmenfahrzeugen sowie im Verhalten bei Unfällen geschult werden. Zudem müssen sich Fuhrparkmanager davon überzeugen, dass die Mitarbeitenden im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis sind.
- Unternehmensmobilität steuern: Fuhrparkmanager übernehmen immer mehr die Aufgaben von Mobilitätsmanagern. Sie steuern die gesamte betriebliche Mobilität und stellen sicher, dass die Anforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden erfüllt werden.
Welche Rolle spielen Technologien im Fuhrpark?
Im Fuhrpark können vielfältige Technologien eingesetzt werden, um die Effizienz und Sicherheit zu erhöhen und die Verwaltung zu erleichtern. Für Fuhrparkmanager bedeutet das, digitale Tools so zu wählen, dass sie dem Betriebszweck und den Bedürfnissen im Fuhrpark etsprechen. Zu den meistgenutzten Lösungen gehören unter anderem:
- Fuhrparkmanagement Software: Erleichtert die Datenverarbeitung , macht Kostentreiber ausfindig und unterstützt bei der Einhaltung der Halterhaftungspflichten
- Telematiksysteme: Verschaffen detaillierte Einblicke in die Leistung der Fahrzeuge im Fuhrpark, indem Daten rund um Fahrzeugdiagnose, Kraftstoffverbrauch und Fahrerverhalten zentral gepflegt werden und als Grundlage für Analysen dienen
- Mobile Apps und Kommunikationssysteme: Vereinfachen die Kommunikation zwischen Fahrern und Fuhrparkmanagement, und bieten einen hohen Nutzerkomfort, wie beispielsweise bei der Führerscheinkontrolle via Smartphone-App
- GPS-Tracking-Systeme: Können die Echtzeit-Ortung und Verfolgung von Fahrzeugen ermöglichen, um Routen zu optimieren, Fahrzeuge zu überwachen und diese vor Diebstahl zu schützen
Digitaler Fuhrpark: Wie kann eine Fuhrparksoftware bei der Verwaltung unterstützen?
Eine Fuhrparkmanagement Software bietet umfangreiche Unterstützung und Optimierungsmöglichkeiten für die Verwaltung eines Fuhrparks. Durch sie lassen sich manuelle Routineaufgaben automatisieren. Dies spart Zeit und senkt die Kosten in der Flotte.
Zum anderen erleichtert eine Fuhrpark Software die Datenerfassung und -pflege erheblich, wie z.B. der Abgleich von Kilometerständen. Sämtliche Informationen werden an einem zentralen Ort gespeichert und alle Beteiligte können – basierende auf indivuellen Berechtigungen – darauf zugreifen. Diese Daten liefern wiederum die Grundlage für detaillierte Berichte und Analysen über verschiedene Aspekte des Fuhrparks, wie zum Beispiel Verbräuche, Kosten oder CO2-Emissionen. Dadurch lassen sich Kostentreiber in der Flotte leicht identifizieren und Maßnahmen zur Optimierung daraus ableiten.
Eine Fuhrparksoftware beschleunigt auch das Schadenmanagement erheblich. In einer digitalen Schadenakte werden sämtlich Informationen gesammelt und die Kommunikation mit Versicherungen vereinfacht. Außerdem hilft eine Software bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und erinnert an wichtige Termine in der Flotte, wie Führerscheinkontrollen, Hauptuntersuchungen oder TÜV-Termine.
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Woraus setzen sich die Fuhrpark Kosten zusammen?
Die Gesamtkosten im Fuhrpark werden auch als Total Cost of Ownership (TCO) bezeichnet. Eine sorgfältige Analyse der Fuhrpark Kosten hilft dabei, die kosteneffizientesten Fahrzeuge zu identifizieren und Ausgaben besser zu kontrollieren. Die TCO setzt sich dabei aus sämtlichen Kosten zusammen, die mit dem Besitz und Betrieb eines Fahrzeugs über seinen gesamten Lebenszyklus verbunden sind. Dazu gehören unter anderem:
- Anschaffungskosten (Kaufpreis oder Leasingraten)
- Finanzierungskosten (Zinsen bei Finanzierung oder Leasing)
- Betriebskosten (Kraftstoff, Wartungen und Reparaturen, Reifen, etc.)
- Steuer- und Versicherungskosten (Kfz-Steuer, Kfz-Haftpflicht und Kasko)
- Verwaltungskosten (Personalkosten, IT-Systeme)
- Abschreibung (Werteverlust des Fahrzeuges)
Fuhrpark und Versicherung: Wie werden Firmenfahrzeuge ausreichend abgesichert?
Entscheidend für den Schutz von Mitarbeitenden, Fahrzeugen und Unternehmens ist eine ausreichende Versicherung der Fahrzeuge in der Flotte. Dies hilft dabei, potenzielle Risiken zu minimieren und im Fall von Unfällen oder Schäden eine angemessene Abdeckung zu gewährleisten. Die folgenden Schritte sollten Sie bei Wahl einer passenden Fuhrpark Versicherung beachten:
- Richtige Versicherungsart wählen: Es gibt unterschiedliche Arten von Fahrzeugversicherungen wie beispielsweise Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko. Während einige Versicherungen Pflicht sind, können Sie bei anderen nach Bedarf und individuellen Anforderungen entscheiden.
- Fahrzeugdetails bereithalten: Stellen Sie sämtliche relevante Informationen zu den Fahrzeugen zusammen. Dazu gehören u.a. Modell, Alter, Motorleistung und Fahrzeugnutzung. Diese Informationen helfen später bei der genauen Kalkulation der Versicherungskosten.
- Angebote vergleichen: Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote hinsichtlich Deckungsumfang, Kosten und zusätzlichen Leistungen sorgfältig, um das für Sie passende zu finden. Holen Sie sich dazu mehrere Angebote von verschiedenen Versicherungsanbietern ein.
- Spezialisierte Flottenversicherung: Diese bieten einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz für Firmenfahrzeuge und decken eine breitere Palette von Schäden und Risiken ab. Oft sind die Konditionen sogar günstiger.
- Ergänzende Versicherungen: Prüfen Sie, ob der Bedarf für zusätzliche Versicherungsleistungen besteht. Insassenunfallversicherungen oder spezielle Versicherungspolicen für Ladegut sind hilfreich, um weitere Bereiche im Fuhrpark abzudecken.
- Regelmäßige Überprüfung: Überprüfen Sie die Versicherungskonditionen regelmäßig. Besonders nach Veränderungen im Fuhrpark oder Anpassung der betrieblichen Anforderungen, sollten Sie sicherstellen, dass der Versicherungsschutz weiterhin ausreichend ist.
Wie sieht die Zukunft im Fuhrpark aus?
Technologische Entwicklungen und wandelnde Anforderungen beeinflussen auch die Zukunft der Mobilität im Fuhrpark. Themen wie Elektrifizierung und alternative Antriebe spielen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle, um den ökologischen Fußabdruck im Fuhrpark zu verringern und Umweltziele zu erreichen. Auch flexiblere Nutzungsmodelle wie Corporate Carsharing bieten die Möglichkeit, Ressourcen sinnvoll und nachhaltig zu nutzen und gleichzeitig die Kosten im Fuhrpark zu senken.
Darüber hinaus steht nicht mehr länger nur die Koordination und Organisation der Firmenfahrzeuge im Mittelpunkt. Fuhrparkmanager nehmen immer mehr die Rolle von Mobilitätsmanagern ein, die die gesamte betriebliche Mobilität steuern. Denn die Anforderungen und Erwartungen der Mitarbeitenden an Mobilität wandeln sich. Flexibilität, Individualität und Nachhaltigkeit stehen dabei im Vordergrund und definieren den Mobilitätsmix neu. Carsharing, öffentliche Verkehrsmittel oder Mobilitätsbudgets ergänzen das klassische Dienstwagenkonzept in der Flotte.
Auch die Integration von IoT (Internet der Dinge) beeinflusst, wie ein Fuhrpark zukünftig gesteuert werden. Modernste Sensortechnologien machen es möglich, Entscheidungen in Echtzeit zu treffen. Sie liefern beispielsweise konstant Daten über den Fahrzeug- und Straßenzustand, die gespeichert und analysiert werden können.
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FAQ – Fuhrpark
Zu einem Fuhrpark gehören alle Fahrzeuge, die von einem Unternehmen für betriebliche Zwecke genutzt werden. Dabei kann es sich um Dienstwagen, Poolfahrzeuge, Nutzfahrzeuge, Transporter oder Lkw handeln. Auch Diensträder können Teil eines Fuhrparks sein. Nicht alle der Fahrzeuge müssen dabei über eine Straßenzulassung verfügen.
Für viele Unternehmen trägt ein Fuhrpark dazu bei, betriebliche Anforderungen zu erfüllen und die Mitarbeitermobilität sicherzustellen. Durch eine sorgfältige Verwaltung können Kosten gesenkt und Abläufe effizient gestaltet werden.
Größere Unternehmen übertragen die Verwaltung des Fuhrparks meist einem Fuhrparkmanager, der eng mit der Geschäftsführung und anderen Abteilungen, wie der Buchhaltung und dem Einkauf, zusammenarbeitet. In kleineren Unternehmen übernimmt oftmals die Geschäftsleitung oder ein anderer Mitarbeiter die Verantwortung für den Fuhrpark, der diese Aufgabe zusätzlich zu seinen anderen Tätigkeiten ausübt.