Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft rückt die Elektromobilität im Fuhrpark immer mehr in den Fokus. Mit einem Anteil von 59 Prozent sind sie laut dem DAT-Barometer 2024 in deutschen Flotten stark vertreten, wobei ihre Anzahl in den letzten Jahren immer weiter angestiegen ist. Immer mehr Unternehmen stehen vor der Frage: Lohnt sich ein E-Auto im Fuhrpark?
Die Entscheidung für oder gegen die Elektrifizierung der Flotte hängt von verschiedenen Faktoren ab. In diesem Beitrag beleuchten wir wichtige Vor- und Nachteile, die Unternehmen bei der Integration von E-Fahrzeugen auf dem weg zu einem nachhaltigen Fuhrpark berücksichtigen sollten.
Inhalt
- Was sind E-Autos?
- Vorteil 1: Elektroautos schaffen eine grünere Zukunft und stärken das Unternehmensimage
- Vorteil 2: In Unternehmensflotten lohnt sich ein E-Auto, dank steuerlicher Förderungen
- Vorteil 3: Mit E-Fahrzeugen Geld verdienen dank THG-Quote
- Nachteil 1: Hohe Anschaffungskosten beeinflussen die E-Auto Wirtschaftlichkeit
- Nachteil 2: Begrenzte Reichweiten wirken sich auf die Effizienz aus
-
Nachteil 3: Durch Schnellladekosten lohnt sich ein E-Auto oft nicht mehr
Was sind E-Autos?
Elektroautos sind Fahrzeuge, die ausschließlich von einem Elektromotor angetrieben werden und ihre Energie aus einer Batterie beziehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Autos mit Verbrennungsmotor, die mit Kraftstoffen wie Benzin oder Diesel betrieben werden, stoßen Elektroautos keine direkten CO₂-Emissionen aus, was sie zu einer umweltfreundlichen Alternative für Fuhrparks macht. Sie werden an einer Stromquelle zu Hause, im Unternehmen oder an einer öffentlichen Ladestation aufgeladen.
Vorteil 1: Elektroautos schaffen eine grünere Zukunft und stärken das Unternehmensimage
Elektroautos bieten die Chance, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Da sie keine schädlichen Abgase ausstoßen, können sie die CO2-Belastung eines Unternehmens deutlich reduzieren und den ökologischen Fußabdruck verbessern, schon dadurch lohnt sich ein E-Auto im Fuhrpark. Darüber hinaus setzt Integration von E-Fahrzeugen in der Flotte ein deutliches Signal für eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Unternehmensmobilität. Immer mehr Unternehmen erkennen ihre Verantwortung und ergreifen Maßnahmen, um ihren Fuhrpark auf Elektromobilität, ggf. mit eigener Ladeinfrastruktur, umzustellen oder haben diesen Prozess bereits erfolgreich begonnen.
Diese umweltbewusste Ausrichtung ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihr Unternehmensimage aus. Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner schätzen Unternehmen, die einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten und sich für nachhaltige Lösungen engagieren. Der Einsatz von Elektroautos in Ihrer Flotte setzt ein starkes Statement und zeigt, dass Ihr Unternehmen mit gutem Beispiel vorangeht. Mit dem Einsatz von Elektroautos leisten Fuhrparkmanager also nicht nur einen Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern zeigen auch ihren Weitblick und ihre Innovationsbereitschaft. Damit lohnt sich ein E-Auto definitiv für Ihr Unternehmensimage.
Vorteil 2: In Unternehmensflotten lohnt sich ein E-Auto, dank steuerlicher Förderungen
Ein wesentlicher Vorteil von Elektrofahrzeugen sind steuerliche Anreize und Förderungen. Ab Juli 2024 können Unternehmen, die Anschaffungskosten für neu zugelassene, rein elektrisch betriebene und emissionsfreie Fahrzeuge schneller steuerlich geltend machen. Eine neue Sonderabschreibung ermöglicht die Abschreibung der Investitionskosten über einen Zeitraum von sechs Jahren, beginnend mit einem Abschreibungssatz von 40 Prozent im ersten Jahr. Dadurch kann die Liquidität des Unternehmens zusätzlich verbessert werden. Diese Neuregelung ist bis Dezember 2028 befristet.
Elektrofahrzeuge als Poolfahrzeuge im Rahmen von Corporate Carsharing im Fuhrpark einzusetzen, ist eine gute Möglichkeit die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu steigern und somit eine wichtige Aufgabe in der Fuhrparkverwaltung. Unsere Forschungsprojekte Shared eFleets und eMobility-Scout haben gezeigt, dass E-Autos insbesondere in Sharing-Konzepten hervorragende Ergebnisse erzielen. Im Vergleich zu einem personenbezogenen Dienstwagen werden Poolfahrzeuge von Mitarbeitenden gemeinsam genutzt. Durch die flexible Nutzung können die Fahrzeuge optimal ausgelastet und unnötige Standzeiten minimiert werden. So kann die Anzahl der Fahrzeuge reduziert und die Kosten gesenkt werden. Wenn Sie die Integration von Poolfahrzeugen planen oder bereits Sharing-Fahrzeuge im Fuhrpark haben, lohnt sich ein E-Auto also besonders.
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Vorteil 3: Mit E-Fahrzeugen Geld verdienen dank THG-Quote
Eine spannende Möglichkeit, die E-Auto Wirtschaftlichkeit im Fuhrpark zu maximieren, liegt im Handel mit der sogenannten THG-Quote. Aber was steckt eigentlich hinter diesem Konzept und wie können Sie dadurch Geld hinzuverdienen?
Die Abkürzung THG-Quote steht für Treibhausgasminderungsquote, die von der Bundesregierung festgelegt wurde, um den Ausstoß umweltschädlicher Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe wie Benzin oder Diesel verkaufen, sind dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu kompensieren. Dafür können sie sogenannte Emissionszertifikate von Unternehmen einkaufen, die emissionsarme und -freie Kraftstoffe anbieten. Seit 2022 dürfen auch private und gewerbliche Halter vollelektrischer E-Fahrzeuge das von Ihnen eingesparte CO₂ in Form von Zertifikaten weiterverkaufen.
So können Sie für jedes E-Fahrzeug in Ihrem Fuhrpark einmal pro Kalenderjahr die THG-Prämie beantragen und mehrere Hundert Euro jährlich dazu verdienen. Dadurch lohnt sich ein E-Auto im Fuhrpark besonders wirtschaftlich. Die Beantragung und der Weiterverkauf der Zertifikate erfolgten über spezielle Dienstleister.
Nachteil 1: Hohe Anschaffungskosten beeinflussen die E-Auto Wirtschaftlichkeit
Im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sind Elektroautos oft teurer in der Erstanschaffung. Auf den Wegfall der Umweltprämie für E-Autos regieren viele Hersteller zwar mit Preissenkungen und Rabatten, trotzdem liegen Elektrofahrzeuge im Gesamtvergleich meist nicht vorn, wie ein Kostenvergleich des ADAC zeigt. Die höheren Anschaffungskosten drücken somit auf die E-Auto Wirtschaftlichkeit.
Auch wenn die Betriebskosten durch geringere Wartungs- und Energiekosten langfristig sinken können, stellen die hohen Anfangsinvestitionen eine Hürde dar, die von den Unternehmen sorgfältig abgewogen werden muss Zudem ist der Wertverlust von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor etwas höher. Vor allem für Unternehmen mit größeren Fuhrparks können sich dadurch die Gesamtkosten erhöhen, was eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen kann. Hier lohnt sich ein E-Auto für den Fuhrpark dann oft nicht. Die Fuhrparkkosten können Sie ganz einfach in einer Fuhrparkmanagementsoftware überblicken.
Nachteil 2: Begrenzte Reichweiten wirken sich auf die Effizienz aus
Ein weiterer Nachteil von Elektrofahrzeugen ist die im Vergleich zu Verbrennern oft deutlich geringere Reichweite. Gerade für Unternehmen, deren Flotten auf Langstrecken und hohe Flexibilität angewiesen sind, kann dies die Effizienz erheblich beeinträchtigen. Die Reichweite von E-Autos variiert stark. Faktoren wie Modell, Temperatur, Beladung und Fahrverhalten spielen hier eine große Rolle. Im Winter oder bei intensiver Nutzung, etwa im Lieferverkehr, kann die tatsächliche Reichweite deutlich unter den Herstellerangaben liegen. Fuhrparkverantwortliche müssen sorgfältig planen und mit zusätzlichen Ladepausen rechnen. Dies kann zu Verzögerungen im Betriebsablauf führen.
Darüber hinaus kann eine schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur zu Problemen führen. In vielen Regionen sind Schnellladestationen noch immer begrenzt verfügbar. Hier sind längere Wartezeiten und zusätzliche Umwege einzuplanen. Insbesondere bei Geschäftsreisen oder überregionalen Lieferungen, bei denen der zeitliche Ablauf eine wichtige Rolle spielt, kann die fehlende Ladeinfrastruktur die Mobilität erheblich einschränken. Für Fuhrparks mit spezifischen Bedürfnissen in diesem Bereich lohnen sich E-Autos oft nicht. In Unternehmen, die auf lange Fahrten und schnelle Einsatzbereitschaft angewiesen sind, kann die eingeschränkte Flexibilität die Wirtschaftlichkeit massiv beeinflussen.
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Nachteil 3: Durch Schnellladekosten lohnt sich ein E-Auto oft nicht mehr
Ein weiterer finanzieller Nachteil, der oft übersehen wird, sind die hohen Kosten für das Schnellladen. Das Laden an regulären Ladestationen ist meist vergleichsweise günstig ist. Hier können Unternehmen beim Einsatz von E-Fahrzeugen Kosten sparen. Teurer wird es dagegen an öffentlichen Ladestationen. Vergleicht man den Strompreis hier mit dem Preis für Benzin, sind die Verbrennungsmotoren oft günstiger.
An Schnellladestationen fallen die Preise oft noch deutlich höher aus. Für Unternehmen und Branchen, die auf kurze Ladezeiten angewiesen sind, beispielsweise im Logistik- oder Außendienst, kann dies die Betriebskosten erheblich erhöhen. Insbesondere bei regelmäßiger Nutzung von Schnellladestationen summieren sich die Ausgaben schnell und können dazu führen, dass sich ein E-Auto im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nicht mehr rechnet.
Wichtig hierbei ist die Total Cost of Ownership (TCO) zu beachten. Sie bezieht sich im Fuhrparkmanagement auf die Gesamtbetriebskosten, die mit dem Besitz und der Nutzung von Fahrzeugen verbunden sind Diese Kosten können sie auch in einer Fuhrparkmanagementsoftware überblicken. Die TCO berücksichtigt nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch alle Ausgaben über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges hinweg.
Fazit: Lohnt sich ein E-Auto im Fuhrpark?
Die Integration von E-Fahrzeugen im Fuhrpark kann viele Vorteile mit sich bringen. Insbesondere die Reduzierung des CO₂-Ausstoßes hat einen positiven Effekt auf das Unternehmensimage und bietet auch steuerliche Vorteile. So kann können sich E-Autos im Fuhrpark in vielen Fällen sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich lohnen. Zudem bietet die THG-Quote eine zusätzliche Möglichkeit, mit Elektrofahrzeugen Geld zu verdienen. Damit lohnt sich ein E-Auto in einigen Fällen tatsächlich für den Fuhrpark und ist ein guter Schritt in Richtung Mobilität der Zukunft.
Dennoch sind auch die Nachteile nicht zu unterschätzen: Die hohen Anschaffungskosten, begrenzte Reichweiten und die oftmals teuren Schnellladekosten können die Wirtschaftlichkeit von E-Autos erheblich beeinträchtigen. Unternehmen müssen sorgfältig abwägen, ob die Einsparungen durch Energie und ein positiveres Unternehmensimage die höheren Anschaffungskosten und die potenziellen Effizienzverluste durch Ladepausen und eingeschränkte Reichweite ausgleichen.
Die Antwort auf die Frage „Lohnt sich ein E-Auto?“ hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab. Für Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit und langfristige Einsparungen setzen, kann sich der Einsatz von Elektrofahrzeugen auszahlen. In Bereichen, in denen Flexibilität, Reichweite und sofortige Einsatzbereitschaft entscheidend sind, sollten die möglichen Nachteile jedoch genau geprüft werden.
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FAQ – Lohnt sich ein E-Auto?
Ja, ein E-Auto kann als Firmenwagen sinnvoll sein, da es steuerliche Vorteile für Unternehmen und Arbeitnehmer bietet und das nachhaltige Image des Unternehmens stärkt.
Ein E-Auto lohnt sich besonders, wenn Sie Zugang zu günstigen Lademöglichkeiten haben und von staatlichen Fördermöglichkeiten und Steuervergünstigungen profitieren können. Zudem sind die Wartungskosten durch den Wegfall von Ölwechseln und weniger Verschleißteilen geringer. Nach etwa 4-7 Jahren gleichen die niedrigeren Betriebs- und Unterhaltskosten die höheren Anschaffungskosten aus.
Die Stromkosten für eine 100 km Fahrt mit einem E-Auto können stark variieren. Hier kommt es auf aktuelle Strompreise und den Verbrauch an. Dieser hängt vom Modell, der Landung und den Temperaturen ab. Im Durchschnitt ist auf 100 km mit Kosten zwischen 6,40 € und 11,60 € zu rechnen.