Schadenmanagement: Wie Sie Schäden im Fuhrpark professionell abwickeln

Hans-Joachim Guth
Hans-Joachim Guth
Bei der Abwicklung von Schäden ist Schnelligkeit gefragt, um Betriebsabläufe nicht zu stören und die Kosten gering zu halten.
Bei der Abwicklung von Schäden ist Schnelligkeit gefragt, um Betriebsabläufe nicht zu stören und die Kosten gering zu halten.

Ein effizientes Schadenmanagement spielt in jedem Fuhrpark eine wichtige Rolle, denn zu einem Schaden kann es jederzeit kommen. Schnell können dabei die Kosten von Firmenwagen in die Höhe schießen. Ein reibungsloses Schadenmanagement, das die internen Kommunikationsabläufe vereinfacht und die Mobilität der Mitarbeitenden sicherstellt, ist daher unerlässlich. Aber wie stellen Fuhrparkmanager eine effiziente Abwicklung von Schäden in der Flotte sicher? Und welche Schritte sind in diesem Fall notwendig? Wir verraten Ihnen, welche Aufgaben zum Schadenmanagement gehören und wie Sie im Fall eines Schadens vorgehen sollten.

Was bedeutet Schadenmanagement im Fuhrpark?

Effektives Schadenmanagement ist ein wichtiger Bereich im Flottenmanagement. Unter diesem werden alle Prozesse und Strategien zusammengefasst, mithilfe derer Schäden an Fahrzeugen eines Unternehmens oder einer Organisation gehandhabt werden. Kommt es zu einem Unfall oder Fahrzeugschaden im Fuhrpark, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Andernfalls kann es zu erheblichen Störungen in der Mobilität und im Betriebsablauf kommen. Dies kann zu Verzögerungen in der Auftragsabwicklung, Einschränkungen der betrieblichen Handlungsfähigkeit und zusätzlichen Kosten für Ersatzfahrzeuge oder Reparaturen führen.

Ein effizientes Schadenmanagement hilft dabei, die Kosten so gering wie möglich zu halten und die Ausfallzeiten zu minimieren. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Schadenprävention, um das Risiko für Unfälle und Defekten an Fahrzeugen bereits vorab zu reduzieren. Dies umfasst Prozesse wie regelmäßige Wartungen, umfassende Fahrerunterweisungen, Führerscheinkontrollen und Fahrsicherheitstrainings. Auch beim Kauf von neuen Firmenfahrzeugen sollten Sie darauf achten, dass die Fahrzeuge in allen technischen und sicherheitsrelevanten Aspekten auf dem aktuellen Stand sind.

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Unsere Fuhrparksoftware Fleet+ digitalisiert und vereinfacht das Schadenmanagement: Sammeln Sie sämtlich Bilder, Gutachten und Rechnungen in einer digitalen Schadenakte und analysieren Sie Schadenschwerpunkten. Fahrer können über die Web-Anwendung die Schäden direkt melden. 

Schadenmanagement Ablauf: Die wichtigsten Aufgaben für Fuhrparkmanager

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall oder Schaden im Fuhrpark, ist schnelles und strukturiertes Handeln erforderlich. Ein effektives Schadenmanagement als Teil des Fuhrparkmanagements hilft, Ausfallzeiten zu minimieren und Kosten zu kontrollieren. Die folgenden Schritte sollten dabei beachtet werden:

Schadenmanagement im Fuhrpark umfasst fünf wichtige Schritte

Schritt 1 – Sofortmaßnahmen nach einem Unfall

Nach einem Unfall oder Fahrzeugschaden steht die Sicherheit aller Beteiligten an erster Stelle. Die Unfallstelle muss abgesichert werden, um Folgeunfälle zu vermeiden. Falls erforderlich, sollten Polizei und Rettungskräfte umgehend verständigt werden. Danach gilt es, den Vorfall genau mit einer Schadenaufnahme zu dokumentieren: Ein Unfallbericht mit allen relevanten Details ist für die Meldung unerlässlich. Dazu gehören Fotos der Schäden, die Erfassung der Unfallstelle sowie die Kontaktdaten aller Beteiligten und möglicher Zeugen.

Schritt 2 – Schadenmeldung bei der Versicherung

Sobald die unmittelbaren Maßnahmen abgeschlossen sind, muss eine offizielle Meldung des Schadens erfolgen. Dies erfolgt sowohl intern als auch bei dem Versicherungsunternehmen. Eine vollständige Dokumentation ist bei der Schadenbearbeitung entscheidend, um den Vorgang reibungslos abzuwickeln. Neben dem Unfallbericht sollten alle relevanten Unterlagen wie Fotos, Zeugenaussagen oder Gutachten hinzugefügt werden. Eine gründliche Überprüfung des Schadens hilft zudem, den Reparaturbedarf realistisch einzuschätzen und kosteneffiziente Lösungen zu finden.

Schritt 3 – Organisation der Reparatur

Um die Ausfallzeit des Fahrzeugs möglichst gering zu halten und die Mobilität sicherzustellen, ist eine schnelle und effiziente Reparaturabwicklung durch den Fuhrparkleiter erforderlich. Hierzu muss eine geeignete Werkstatt oder ein Partnerunternehmen beauftragt werden. Falls das beschädigte Fahrzeug für den Betrieb essenziell ist, sollte zudem ein Ersatzfahrzeug organisiert werden. Hierzu bietet sich auch die Nutzung von Poolfahrzeugen an, damit alle Mitarbeiter mobil bleiben. Während der Reparaturphase ist es wichtig, den Fortschritt regelmäßig zu überwachen und auf eine zügige Abwicklung zu achten.

Partnerwerkstatt eines Fuhrparks führt Wartung am Firmenfahrzeug durch, da dies zum Schadenmanagement gehört
Professionelles Schadenmanagement startet bei der Prävention. Dazu zählen regelmäßige Wartungstermine, um Schäden rechtzeitig zu beheben, bevor sie zu Unfällen oder teuren Reparaturen führen.

Schritt 4 – Schadenauswertung und Reportings

Ein effektives Kfz-Schadenmanagement erfordert eine enge Abstimmung mit der Versicherung, um die Schadensregulierung so schnell wie möglich voranzutreiben. Zusätzlich müssen relevante interne Abteilungen über den Vorfall informiert werden, insbesondere wenn der Schaden Auswirkungen auf betriebliche Prozesse hat. Auch eine transparente Kommunikation mit den betroffenen Fahrern und gegebenenfalls Kunden trägt dazu bei, Unsicherheiten zu vermeiden und Vertrauen zu erhalten.

Schritt 5 - Analyse und Optimierung des Schadenmanagements

Nach der Schadensabwicklung sollte der Vorfall gründlich analysiert werden. Wichtige Fragen sind: Was war die Ursache des Schadens? Gab es menschliches Fehlverhalten oder äußere Einflüsse? Auf Basis dieser Erkenntnisse können präventive Maßnahmen ergriffen werden, etwa durch Fahrerschulungen oder den Einsatz technischer Assistenzsysteme. Zudem lohnt es sich, die Kostenentwicklung regelmäßig zu überprüfen und Optimierungspotenziale im Schadenmanagement zu identifizieren. So können Defekte am Fahrzeug in Zukunft möglichst abgewendet werden. Eine Fuhrparkmanagement-Software kann Sie bei der Analyse des Fuhrparks unterstützen. 

Schadenmanagement startet mit der Prävention

Ein effizientes Schadenmanagement beginnt bereits damit, Unfällen und Schäden im Fuhrpark vorzubeugen. Dazu gehört die regelmäßige UVV-Fahrerunterweisung. Dabei werden Fahrer im sicheren Umgang mit Firmenfahrzeugen geschult und wie sie sich im Falle eines Unfalles richtig Verhalten sollten. Die Dokumentation aller durchgeführten Unterweisungen ist ausgesprochen wichtig, denn im Schadenfall können empfindliche Strafen drohen, wenn die Schulungen nicht durchgeführt oder nicht dokumentiert wurden.

Auch die Betriebssicherheit der Fahrzeuge sollte im Rahmen des Schadenmanagements sichergestellt werden. Regelmäßige Wartungen und Instandhaltungsmaßnahmen, genauso wie die UVV-Fahrzeugprüfung,  tragen dazu bei, Schäden vorzubeugen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Eine Software kann hier an wichtige Termine erinnern und so die Digitalisierung des Schadenmanagements ermöglichen. Zusätzlich ist die Führerscheinkontrolle eine wichtige Maßnahme, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern und Unfällen vorzubeugen.

Fahrerunterweisung nach UVV

Sicher unterwegs: Fahrerunterweisung nach UVV

Mit dem E-Learning-Kurs von Carano werden Fahrer im sicheren Umgang mit Firmenfahrzeugen geschult. Alle Ergebnisse werden lückenlos dokumentiert und dienen im Schadenfall als Nachweis.

Digitales Schadenmanagement: Software unterstützt Fuhrparkmanager

Die Digitalisierung unterstützt Fuhrparkverantwortliche dabei, Kommunikationsabläufe zu effizient zu gestalten und so langfristig Zeit und Kosten zu sparen. Vor allem im Bereich Schadenmanagement können digitale Lösungen helfen, die Abwicklungszeit zu beschleunigen und die Kosten möglichst gering zu halten. Zudem bietet eine Fuhrparksoftware die Möglichkeit, alle relevante Dokumente zum Schaden wie Bilder, Reparaturfreigaben oder Gutachten zentral in einer digitalen Schadenakte zu sammeln.

Ein umfassendes Reporting ist aufwendig und vor allem in der Verwaltung großer Flotten ein entscheidender Kostenfaktor. Softwarelösungen, die automatisch die Kosten der Fahrzeuge im Blick behalten, Schäden auswerten oder an sicherheitsrelevante Termine wie die Durchführung der UVV-Fahrerunterweisung oder der Führerscheinkontrolle erinnern, bieten auf lange Sicht viel Einsparpotenzial.

Eine Fuhrparksoftware unterstützt Sie mit folgenden Funktionen:

  • Schadenakte inkl. Bildern, Gutachten und weiteren Dokumenten
  • Analyse von Schadenschwerpunkten
  • Automatisierte Kommunikation mit der Versicherung
  • Monitoring der Schadenregulierung
  • Dezentrale Online-Schadenmeldung durch Fahrer

Welche Vorteile hat die Auslagerung des Schadenmanagements?

In vielen Fuhrparks kümmern sich Dienstleister um Abwicklung von Schadenfällen und sparen so Fuhrparkverantwortlichen viel Zeit. Doch auch hier gilt es, die Auslagerung sorgfältig zu prüfen, da die Auswahl auf dem Markt vielfältig ist. Diese Checkliste kann bei der Auswahl eines externen Dienstleisters helfen:

  • Servicezeiten und Servicehotlines
  • Hilfe bei Schäden im Ausland
  • Servicepakete, z.B. Kommunikation mit Werkstatt, schnelle Beschaffung eines Ersatzwagens
  • Reporting-Optionen
  • Wie viel Zeit muss der Fuhrparkverantwortliche noch selbst investieren?

Ob nun ein Leasinganbieter, eine Fuhrparkgesellschaft oder eine Kfz-Versicherung die Schadenabwicklung übernimmt, ist letzten Endes immer Ermessenssache. Wichtig ist, dass vor einer Auslagerung des Schadenmanagements die internen Kapazitäten genau geprüft werden.

Vor allem kleine Fuhrparks, in denen nicht jede Position fachspezifisch besetzt werden kann, profitieren vom Outsourcing und können sich durch die Arbeitsentlastung besser anderen fuhrparkrelevanten Themen widmen. Insbesondere dann, wenn es um juristische Expertise geht, sollten sich Fuhrparkverantwortliche nicht scheuen, einen fachkundigen Dienstleister zur Schadenabwicklung hinzuzuziehen, um mögliche spätere Gerichtskosten vorzeitig einschätzen und minimieren zu können.

Elektronische Führerscheinkontrolle von Carano

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Behalten Sie mit Fleet+ Fuhrparkmanagementsoftware alle Prüftermine im Blick und unterstützen Sie die Sicherheit im Fuhrpark digital. 

Fazit

FAQ – Schadenmanagement

Das Schadenmanagement in der Flotte umfasst alle organisatorischen und operativen Maßnahmen zur Erfassung, Bearbeitung und Vermeidung von Defekten an Firmenfahrzeugen. Dazu gehören die strukturierte Schadensaufnahme, die effiziente Koordination von Reparaturen, die Abwicklung mit Versicherungen sowie die Optimierung interner Prozesse. Ziel ist es, Ausfallzeiten zu minimieren, Kosten zu senken und die betriebliche Mobilität sicherzustellen.

Ein professionelles Schadenmanagement trägt maßgeblich zur wirtschaftlichen und operativen Effizienz eines Unternehmens bei. Unzureichend geregelte Abläufe führen zu längeren Standzeiten, erhöhtem Verwaltungsaufwand und steigenden Kosten. Durch klare Prozesse und eine schnelle Abwicklung lassen sich finanzielle Belastungen reduzieren, Versicherungsfälle effektiv steuern und präventive Maßnahmen zur langfristigen Schadensvermeidung etablieren.

Eine schnelle Schadensaufnahme, die Wahl kosteneffizienter Reparaturpartner und präventive Maßnahmen wie Fahrerschulungen oder Assistenzsysteme helfen, Kosten zu senken. Durch die Nutzung von Software kann die Abläufe im Schadenmanagement optimieren und so Kosteneinsparen. 

Verfasst für Sie von

Hans-Joachim Guth
Hans-Joachim Guth

studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Personal und Organisation in Berlin. Im Anschluss war er zunächst als Consultant und später als Leiter des Produktmanagements bei der Unternehmensberatung Hiepler und Partner GmbH angestellt. Durch diese Tätigkeit erlangte er eine umfangreiches Know-how in den Bereichen Flottenmanagement, Consulting und Beratung.

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Bei der Abwicklung von Schäden ist Schnelligkeit gefragt, um Betriebsabläufe nicht zu stören und die Kosten gering zu halten.

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