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eMobility-Scout: Elektromobilität im Fuhrpark

Wie können Unternehmen E-Fahrzeuge effizient im Fuhrpark integrieren und ihre gewerblichen E-Flotten wirtschaftlich betreiben? Und wie kann eine cloudbasierte Plattform für den Betrieb von E-Fahrzeugen und die gemeinsame Nutzung von Ladeinfrastruktur zu mehr Kostentransparenz beitragen? Das Projekt eMobility-Scout hat Antworten auf diese Fragen erforscht. Drei Jahre lang hat das Konsortium, bestehend aus namhaften Unternehmen und Forschungseinrichtungen, an der wirtschaftlichen Integration von E-Fahrzeugen und Ladesäulen in Unternehmen gearbeitet. Das Ergebnis ist eine cloudbasierte Plattform, die durch Automatisierung und Benutzerfreundlichkeit die Elektromobilität vorantreibt und eine präzise Orientierung für die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten bietet.

Einfache Integration von Elektromobilität

Der Bedarf an Unterstützung bei der Einführung und Nutzung von Elektromobilität ist groß. Das Projekt eMobility-Scout hat sich intensiv mit den Anforderungen der betrieblichen Mobilität auseinandergesetzt und unterstützt Unternehmen und Institutionen dabei, Elektrofahrzeuge einfach und smart in ihre Flotten zu integrieren. Die entwickelte Plattform wurde bei dem Projektpartner Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in der Praxis getestet und trug dazu bei, die Fahrleistung der E-Flotte deutlich zu erhöhen und den Spitzenbedarf an Fahrzeugen um 10 % zu senken. Die BVG elektrifizierte zunächst 100 ihrer 400 Nutzfahrzeuge, um mit den gewonnenen Erkenntnissen die gesamte Flotte umzurüsten. Auch der Flughafen Stuttgart will bis 2050 klimaneutral werden. Im Rahmen des Projekts wurde die Integration verschiedener Nutzergruppen und Fahrzeuge in das Energiesystem getestet. So konnte eine öffentliche Ladeinfrastruktur in das Gebäudesystem integriert, unterschiedliche Ladetarife umgesetzt und Lastspitzen im öffentlichen Bereich reduziert werden.

Wir haben unter Beweis gestellt, dass ein regional tätiges Unternehmen seine PKW-Flotte wirtschaftlich auf Elektroantriebe umstellen kann. Ein integriertes IT-System ist hier Voraussetzung für ein effizientes Pooling.

Heinrich Coenen,
Projektleiter der StabsabteilungInhouse Consulting der Berliner Verkehrsbetriebe

Zeitraum

Januar 2016 - Dezember 2018

Ziel

Konzeption, Umsetzung und Testbetrieb einer cloudbasierten IT-Lösung für den Betrieb von gewerblichen E-Fahrzeugen

Ergebnis

Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur

eMobility-as-a-Service

Das Projekt eMobility-Scout war Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Forschungsprogramms „IKT EM III: Integration von gewerblichen Elektrofahrzeugen in Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen“. Der Fokus des Projektes lag dabei auf der Integration von E-Fahrzeugen in bestehende Logistik-, Energie- und Mobilitätsinfrastrukturen. Für Fuhrparkmanager und Mitarbeitende sollte die Nutzung der E-Mobilität durch die eingesetzte Cloud-Plattform so einfach wie möglich gestaltet werden. Sämtliche Prozesse des Lade-, Flotten- und Infrastrukturmanagements wurden daher, unter dem Ansatz „eMobility-as-a-Service“ im Hintergrund des Systems zusammengeführt und automatisiert.

Die wirtschaftliche Nutzung der E-Mobilität ist das wichtigste Argument für eine schnelle Verbreitung. Noch vor der Komplexität der Nutzung bildet diese das größte Hemmnis bei den Unternehmen. Beide Faktoren hängen eng miteinander zusammen. Wir haben die verschiedenen komplexen Teilfunktionen so integriert, dass diese von den Anwendern als eine Applikation wahrgenommen werden.

Frank Meißner, Projektleiter Carano

Funktionsumfang der eMobility-Scout-Plattform

Projektpartner

Die Erfahrungen und Ergebnissen im Projekt sind in unsere Produktentwicklung eingeflossen. So konnten wir unsere Carsharing Software CaranoCloud für die Buchung, Disposition und Fahrzeugöffnung entscheidend verbessern.

Leitfaden Elektromobilität

Im Rahmen des Projektes eMobility-Scout wurde für Fuhrparkbetreiber ein Leitfaden zur Integration von Elektromobilität in bestehende Fahrzeugflotten entwickelt. Dieser fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt zusammen:

Eignet sich der Fuhrpark für eine Elektrifizierung? Welche Fahrzeuge können auf Elektromobilität umgestellt werden?
Wie können die Mobilitätsbedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Elektrofahrzeugen abgedeckt werden?
Wie behält der Fuhrparkmanager den Überblick und kann Störungen im Betrieb beheben?
Welche Einsparpotenziale gibt es im Fuhrpark?
Wie können Energiekosten minimiert werden?
Wie können Elektrofahrzeuge in das Energiemanagement integriert werden?

Vernetzte Elektromobilität für Fahrzeuge

Das intelligente Lade- und Energiemanagement war eine der wichtigsten Aufgaben im Projekt. Betriebsprognosen für Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Energiebedarf sowie deren Abweichungen können aus den im Projekt gewonnenen Daten abgeleitet werden. Damit wird die Grundlage für einen netzdienlichen und energiekostenoptimierten Einsatz von Elektromobilität geschaffen. Fahrzeugbuchungen, exakt berechnete Ladezyklen, Störungen, Energiestatus und andere wichtige Betriebsdaten können ausgewertet und daraus Vorgaben für das Laden zukünftig aus anderen Systemen bezogen werden. Die Kosten aller Prozessteile werden detailliert mitgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität genau bewerten zu kann. Das Projekt eMobility-Scout konnte zudem im Rahmen des IKTIII-Programms einen Beitrag zum § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes leisten, welches die netzorientierte Steuerung von Verbrauchseinrichtungen und Netzanschlüssen regelt. Für die Verbreitung der Elektromobilität sind Politik und Hersteller weiterhin gefordert, die Standardisierung des Zugangs zur Ladeinfrastruktur und zu den Fahrzeugdaten voranzutreiben.